EINSPIELUNGEN
Mozart – Requiem
Nun also zu den Vorzügen der „Leipziger" Totenmesse. Jeder Satz gewinnt sofort sein eigenes Profil, nimmt Schwung auf und besticht durch eine verblüffende Mischung aus Kraft und Leichtigkeit. Wunderbar artikuliertes und artikulierendes Musizieren im Orchester korrespondiert mit einer Lebendigkeit und Präzision des Chores, der sich durch Ausgewogenheit und Durchhörbarkeit bis in die kleinsten Details auszeichnet. Die Leipziger singen schlichtweg auf dem Niveau der weltbesten Kammerchöre. In dieses Musizieren fügt sich das ausgezeichnete Solistenensemble mit dem beeindruckenden Solo-Posaunisten harmonisch ein. Selten hat man eine Requiem-Interpretation vernommen, die als Ganzes und in den Teilen solchermaßen als Einheil daherkommt. Diese Aufnahme lässt durch ihre Ernsthaftigkeit und zugleich Spiellaune (Fugen-Abschnitte!) wie kaum eine andere erahnen, ja macht glauben, welche Einstellung Mozart bei der Komposition bestimmt haben mochte: Den Tod nicht darstellen als Schreckgespenst, sondern als den, welchen er - praktisch von Kind an - als seinen „besten Freund" zu bezeichnen pflegte.
[…] Schuldt-Jensens Einrichtung der Partitur zeichnet sich im Vergleich mit anderen Einspielungen durch deutlich größere Detailgenauigkeit aus; jedes Thema, jedes Motiv ist dynamisch und artikulatorisch hörbar durchgestaltet, und dies immer vor dem Hintergrund des jeweiligen Textes bzw. mit dem Ziel der Verlebendigung der rhetorisch-musikalischen Ebene der Partitur. Insofern lehnt sich Schuldt-Jensen weiter aus dem Fenster als mancher andere Dirigent: Klare interpretatorische Entscheidungen der oben beschriebenen Art bedingen ein sehr individuelles Gesamtergebnis.
[…] was musikalisch hier passiert, übertrifft die Mehrzahl der Aufnahmen. Hier werden die Gegensätze bildhaft herausmodelliert: während die Posaunen des Jüngsten Gerichts akustisch mahnen, preisen Sanctus und Benedictus Gott in aller seiner Herrlichkeit, bevor das Ewige Licht (Lux aeterna) mit der Milde Gottes auf die Verstorbenen hinab scheint. Hier wird Dynamik ausgekostet, feinste Nuancen werden herausgearbeitet. Das Leipziger Kammerorchester folgt konzentriert und ehrfürchtig seinem Chef Morten Schuldt-Jensen und wechselt zwischen spannungsgeladenen und nachdenklich, besonnenen Augenblicken. Der GWH-Kammerchor singt klangschön, präzise und sehr durchsichtig.
Mozart – Klavierkonzert KV 491
Dass diese Spannung unvermindert anhält, ist einer der Gründe, der Einspielung Ausnahmequalitäten zu bescheinigen. […] jede Phrase, jedes Motiv unter die Lupe genommen und organisch atmend modelliert […] das fulminant auftrumpfendes, dabei immer luzide bleibende Spiel betört nicht minder wie die Sorgfalt der Orchesterführung. Nimmt man noch die makellose Kommunikation zwischen beidem hinzu, so fehlt zum Urteil: Referenzeinspielung! nicht viel.
Scarlatti – Vokalwerke
[…] eine brillante, unterm Strich vielleicht die derzeit qualitativ beste Einspielung des "Stabat Mater" von Domenico Scarlatti .. komponiert und lotet auf dieser opulenten Vokalsatzbasis intensivst die Möglichkeiten einer hochexpressiven musikalisch-rhetorischen Umsetzung des affektreichen Textes aus. Und hier ist Morten Schuldt-Jensen voll in seinem Element: Perfekt hat er mit den zehn Vokalsolisten das sprachgezeugte Satzgefüge durchstrukturiert, äußerst klar werden die polyfonen Verläufe herausgearbeitet, das enge Zusammenspiel von Wort und Musik erfährt ungemein plastische interpretatorische Umsetzung; Präzision auf Detailebene und prächtige Klangentfaltung gehen glücklich Hand in Hand.
[…] Schuldt-Jensens Einrichtung der Partitur zeichnet sich im Vergleich mit anderen Einspielungen durch deutlich größere Detailgenauigkeit aus; jedes Thema, jedes Motiv ist dynamisch und artikulatorisch hörbar durchgestaltet, und dies immer vor dem Hintergrund des jeweiligen Textes bzw. mit dem Ziel der Verlebendigung der rhetorisch-musikalischen Ebene der Partitur. Insofern lehnt sich Schuldt-Jensen weiter aus dem Fenster als mancher andere Dirigent: Klare interpretatorische Entscheidungen der oben beschriebenen Art bedingen ein sehr individuelles Gesamtergebnis.
[…] denkbar flexibel und hellhörig, geschmeidig-schlank in den Legatogesängen, atemberaubend schlagkräftig und punktgenau in den Fortissimoausbrüchen […] Schuberts religiöses (Selbst-)Bekenntnis kann man uns nicht aufwühlender, schonungsloser nahebringen […] neue Referenzeinspielung […].
Mozart – Davide Penitente
Morten Schuldt-Jensen's attractive Naxos version is the swiftest and lightest, with a suggestion of a celestial waltz.
[…] Schuldt-Jensens Einrichtung der Partitur zeichnet sich im Vergleich mit anderen Einspielungen durch deutlich größere Detailgenauigkeit aus; jedes Thema, jedes Motiv ist dynamisch und artikulatorisch hörbar durchgestaltet, und dies immer vor dem Hintergrund des jeweiligen Textes bzw. mit dem Ziel der Verlebendigung der rhetorisch-musikalischen Ebene der Partitur. Insofern lehnt sich Schuldt-Jensen weiter aus dem Fenster als mancher andere Dirigent: Klare interpretatorische Entscheidungen der oben beschriebenen Art bedingen ein sehr individuelles Gesamtergebnis.
[…] denkbar flexibel und hellhörig, geschmeidig-schlank in den Legatogesängen, atemberaubend schlagkräftig und punktgenau in den Fortissimoausbrüchen […] Schuberts religiöses (Selbst-)Bekenntnis kann man uns nicht aufwühlender, schonungsloser nahebringen […] neue Referenzeinspielung […].