KONZERTE

Hochschulensembles (Auswahl)

Der Mann hat Mut […] setzte umstandslos zum Schwierigsten des Schwierigen an: Er studierte ein A-cappella-Programm ein — und das mit einem Hochschulchor, dessen Mitglieder nicht nur nicht über Jahre hinweg zusammenwachsen, sondern, im Gegenteil, immer wieder wechseln. Eigentlich ist der Mann schon tollkühn. Und er gewinnt auch noch. […] ein völlig unangestrengtes Intonieren selbst in den Sopranspitzen. Ob sich hier nun Männer- und Frauenchor gegenüber stehen, voneinander abzuheben und letztlich auch wieder homophon zu verschmelzen sind, ob der Dirigent im Parlando von Heinrich Schütz' Motette „Die mit Tränen säen" fast tänzerische Züge entdeckt oder in „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" die Gruppen antiphon miteinander korrespondieren lässt – bald sind die Hauptmerkmale seiner Vorgehensweise ausgemacht: Klarheit, Klang, Phrasierungskunst. Auch komplizierteste Stimmverläufe, in Bachs„Singet dem Herrn ein neues Lied" oder in Brahms' jedem Pathos entrückten „Fest- und Gedenksprüchen" etwa, werden in absoluter Durchhörbarkeit dargebracht. Die Missa brevis des 1915 geborenen Norwegers Knut Nystedt mag in ihren beschwörenden „Kyrie" -Crescendi und selbst in ihren heiklen harmonischen Reibungen für das Klangempfinden des neuen Chormeisters einstehen. Ein wohlabgerundeter Klang ist das. Er bestimmt auch die vertikale Erscheinung der Musik, die Akkordsäulen. Und wir müssen nicht Bachs Motettengipfel gegen Ende abwarten, um zu erkennen, welchen Wert Schuldt-Jensen der dynamischen und agogischen Feinarbeit beimisst – an- und abschwellende Phrasierungskunststücke, beinahe Zeile um Zeile, kollektive Nuancensuche, die in Francis Poulencs „Exultate deo" ausgesprochen rhetorischen Charakter annimmt. Bach freilich auch als Zeuge für Schuldt-Jensens überaus flüssige Exegesen. Der – jetzt Generalbaß-beflügelte – Chorswing ist nicht weit. Selbst die Koloraturketten wirken gebunden, nie abgehackt. Den ganzen Abend über schon ein verschmitzter Moderator, zeigt der Herr Professor in der gospelnahen Zugabe des dänischen Jazzgeigers und Komponisten Svend Asmussen, dass solide Showman-Qualitäten in ihm kaum mehr nur schlummern. Volles Haus, enormer Beifall. Die Chorstadt Freiburg hat ein neues Ass.

BADISCHE ZEITUNG, Antrittskonzert (1/2006)

Da wackelt der Kasten – Ellington: Sacred Concert „Morten Schuldt- Jensen und sein Hochschulchor brillierten am 21. April im Konzertsaal der Musikhochschule Freiburg mit einem Chorkonzert der Extraklasse, das seinesgleichen sucht auf weiter Flur. […] Schuldt-Jensen wurde jedenfalls nicht müde, den Saal in seinen Grundfesten erbeben zu lassen: Von Gospels bis zu Elvis Presley Nummern, über heißen Bigbandswing bis zu kitschig schönen Standards wurde alles gespielt, was man normalerweise in diesen ehrwürdigen Hallen nicht tun darf. […] Die ganze Stimmung war eigentlich nur noch mit Harlem in den 40er. Jahren zu vergleichen. Und dennoch wurde diese Ausgelassenheit auf so hohem Niveau zelebriert, wurde unter solch professioneller Konzentration gespielt und gesungen, dass man wirklich nur seinen Hut ziehen kann vor der energetischen Kraft des Chors, der unter seinem neuen Chorleiter zu ungeahnter Qualität fähig ist […] und man bewies, dass man im geschlossenen Aufbau ebenso faszinieren kann. Dass Schuldt-Jensen nach einigen großartigen klassischen Konzerten mit diesem ungewöhnlichen „Sacred Concert" einmal mehr sein breitgefächertes Engagement an der Hochschule unter Beweis stellt, ist offensichtlich, seinen Status als Publikumsmagnet hatte er schon davor inne, denn das Konzert war bereits vor dem Öffnen der Abendkasse restlos ausverkauft. Am Ende gab es Standing ovations und viel Applaus, von dem man sich lediglich ein widerhallendes Echo erhoffen kann.

UNI ZEITUNG FREIBURG – MANUEL KREITMEIER, Duke Ellington – Sacred Concert 4/2008

Immortal Bach Ensemble (Auswahl)

Es gibt Konzerte, die machen glücklich. […] ein Ausbund an Perfektion, an Ausgewogenheit, an Intonationssicherheit und nicht zuletzt an musikalischer Sensibilität und Schönheit […].

NIEDERSÄCHSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG

[…] Schuldt-Jensen forderte von den Sängern exakte Sprachschlüsse, glasklare Artikulation und, wie ein Bildhauer plastizierend, extrem subtile Dynamik. Dabei blieb der homogene Chorklang auch im Pianissimo schwebend oder weich gehaucht erhalten.

WESTDEUTSCHE ZEITUNG

[…] präzise und strukturell durchsichtig, Klangvolumen und Homogenität bei fein differenzierter dynamischer Gestaltung.“ Weserkurier „[...] Überzeugend und zutiefst anrührend.

WESTDEUTSCHE ZEITUNG

Präzise wie ein Uhrwerk und doch voller emotionaler Spannung […].

THÜRINGER ALLGEMEINE

Leipziger Kammerorchester (Auswahl)

Ein Meisterstück an lebendiger Interpretation […]: Oft zögernd, mit lebendigen Pausen und feinsten agogischen Abstufungen, die mozartischen Wendungen voll auskostend, gelang ihm mit seinem famosen Ensemble eine ideale Darstellung des eher spröden Satzes.

OLTNER TAGBLATT

Übermütig, spielwitzig, frisch und sehr brillant […].

RUHR NACHRICHTEN

Das Menuett wird mit einer Feinheit, agogischen Flexibilitat und organischen Durchgestaltung sondergleichen vorgetragen.

PFORZHEIMER ZEITUNG